Es war viel mehr drin …
HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen – SV Grün-Weiß Schwerin 28:26 (15:15)
Bildunterschrift: Lea Schmidtke (4 Tore) machte ein gutes Spiel
Niederlagen sind immer schmerzlich. Allerdings tun sie immer unterschiedlich stark weh. Die 26:28-Schlappe der Schweriner Handballdamen des SV Grün-Weiß Schwerin bei der HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen, die gehörte für die Gäste aus der Landeshauptstadt eher zur bitteren Sorte. Warum? „Weil in diesem Auswärtsspiel viel mehr drin war“, erklärte Schwerins Trainer Tilo Labs nach der Partie.
Schnell wurde beiden Mannschaften klar, dass in dieser Begegnung auf Augenhöhe Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Etwa 20 Minuten lang konnten sich weder Schwerin noch die HG O-K-T absetzen (8:8, 19.). Dann allerdings gelang den Gastgeberinnen ein kleiner Zwischenspurt auf 11:8 (22.). Den wussten die Grün-Weißen allerdings zu kontern. Sie glichen nicht nur aus, sondern münzten den Rückstand in eine eigene 13:11-Führung um (26.). Und doch ging es in die Pausen mit einem ausgeglichenen 15:15.
Im zweiten Durchgang warfen sich die Gäste aus Schwerin beim 19:17 (37.) wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung raus, der auch noch beim 21:19 (40.) bestand hatte. Danach bot Grün-Weiß aber seine schwächste Phase an, O-K-T eilte auf 24:21 davon (46.). „Wir müssen in dieser Phase cooler werden. Es fehlt einfach manchmal die routinierte Spielweise. Statt ruhig zu spielen, machen wir übermotivierte Anfängerfehler“, monierte Tilo Labs. Der Trainer weiß, dass seine Mannschaft jung ist und auch in Zukunft noch Fehler machen wird. Doch die Häufigkeit sollte reduziert werden. „Im Gesamten ist unsere Lernkurve einfach zu flach“, sagte der Coach.
Ob leichtsinnig verworfene Siebenmeter, Einwürfe in die Arme des Gegners oder falsche Spielzüge – die Liste der Fehler war lang in dieser Partie. Und doch war beim 25:26 (56.) aus Schweriner Sicht noch alles möglich. „Vielleicht waren wir am Ende auch ein wenig zu verkrampft und wollten es erzwingen“, sagte Labs, lobte aber im gleichem Atemzug die 26 geworfenen Auswärtstore.
Es spricht für die Erwartungshaltung beim Liga-Neuling. Nach einer knappen Niederlage wird sich nicht für die gezeigte Leistung auf die Schulter geklopft. Vielmehr wird sich geärgert, die Platte nicht als Sieger verlassen zu haben. „Wir haben am Ende einfach zu viele technische Fehler gemacht und tun uns so selber weh“, so Trainer Labs abschließend. Diese Fehler werden in der dritten Liga einfach stärker bestraft, als noch in der Ostsee-Spree-Oberliga.
Die Routiniers der Mannschaft sind in der Liga wieder am 19. November zu Hause gegen den TSV Nord Harrislee gefragt – sie haben also eine Woche Pause. Die A-Juniorinnen müssen dagegen am kommenden Wochenende in der Bundesliga ran. Am Sonnabend ist erst der Buxtehuder SV zu Gast in der Reiferbahnhalle, am Sonntag der PSV Recklinghausen. Für Grün-Weiß geht es dann um den Einzug in die nächste Runde.
SV Grün-Weiß Schwerin: Klasen, Huysmann – Schmidtke 4, Laas 1, Dehling 6/3, Wichmann 1, Slomka 5, Nawrot, Lück, Fischer, Wolter 4, Pötzsch 2, Veit 3.
Text: Hagen Bischoff
Bild: Dietmar Albrecht