„Pflicht“ erfüllt, „Kür“ bestanden
Grün-Weiß-Handballerinnen gewinnen in der Liga bei Altlandsberg mit 34:25 / Pokalaus gegen Zweitligist Hannover-Badenstedt
Zwei Tage, zwei Spiele, ein Sieg und eine Niederlage – ganz perfekt ist das vergangene Wochenende für die Handballerinnen des SV Grün-Weiß Schwerin zwar nicht gelaufen, davon ist man bei den Landeshauptstädtern aber auch nicht ausgegangen. Viel eher kann man sagen, dass die Schweriner Handballteams mit einem Sieg am Sonnabend in Liga drei beim MTV Altlandsberg ihre „Pflicht“ erfüllt und mit einer erwarteten Pokalniederlage gegen Zweitligist Hannover-Badenstedt als Grün-Weiß II ihre „Kür“ zumindest bestanden haben.
Wobei das mit dem „Pflicht erfüllen“ und auswärts in der Liga in Altlandsberg gewinnen, das war vor der Saison überhaupt nicht so klar. Allerdings reisten die Grün-Weißen am Sonnabend wohl zur richtigen Zeit nach Brandenburg. „Wir waren gut drauf und Altlandsberg aufgrund ihrer Niederlagen verunsichert“, erklärte Schwerins Trainer Tilo Labs den doch deutlichen 34:25-Sieg.
Auch ohne Christin Wolter, Hannah Jantzen oder Laura Wichmann legten die Schwerinerinnen in Altlandsberg einen Start nach Maß hin und führten nach vier Minuten mit 4:1. „Unsere taktischen Maßnahmen haben sofort gefruchtet, das freut mich. Wir wollten sie überraschen – das hat geklappt“, sagte Trainer Labs nach dem Spiel.
Die Gastgeberinnen stellten zwar beim 8:7 (15.) den Anschluss wieder her, bis zur Halbzeit zog Grün-Weiß aber dann auf 19:13 davon. „Wir müssen zur Pause eigentlich noch höher führen, haben aber kurz vor der Halbzeit drei Angriffe in Überzahl, darunter zwei Tempogegenstöße, liegen gelassen“, so Labs. Allerdings war dem Trainer zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass die Schwerinerinnen die Punkte für sich beanspruchen würden, wenn sie das Niveau weiter halten können. Und das konnten sie. Als Lisa Slomka zum 24:14 (39.) traf, führte Grün-Weiß erstmals mit zehn Toren. Bis zur 50. Minute bauten sie diesen Vorsprung gar noch weiter aus, führten zu diesem Zeitpunkt mit 32:19. „Den Vorsprung haben wir bis zum Schluss noch etwas eingebüßt, was natürlich nicht schlimm ist. Allerdings haben sie die Mädels darüber selbst am meisten geärgert“, lobte Tilo Labs den Charakter der Mannschaft, auch bei einer hohen Führung weiter Vollgas geben zu wollen.
Mit dem zweiten Saisonsieg kletterten die Landeshauptstädterinnen vorerst auf den sechsten Tabellenplatz. Am Sonntag ist mit Spitzenreiter Buxtehude II nach Meister Oyten gleich der nächste Hochkaräter der dritten Liga zu Gast in der Reiferbahnhalle.
Die Gäste vom vergangenen Sonntag konnten sich aber ebenfalls sehen lassen. Ein Zweitligist gibt in Schwerin nicht jeden Tag seine Visitenkarte ab. Dass die Schwerinerinnen in der zweiten Pokalrunde gegen die HSG Hannover-Badenstedt mit 22:31 den Kürzeren zogen, ist dabei nebensächlich, hatte man doch mit einem Weiterkommen nicht wirklich gerechnet. Bis zum 10:12 blieben die Schwerinerinnen gegen den Favoriten in Schlagdistanz, zur Pause sahen sie sich allerdings mit 11:17 im Hintertreffen. Im zweiten Durchgang ging es für die Gastgeberinnen dann eigentlich nur noch darum, das Gesicht zu wahren. Mit schön herausgespielten Toren – vor allem der letzte Schweriner Treffer von Constanze Pötzsch, die einen Kempa-Trick zum 22:30 verwandelte – zogen sich die Grün-Weißen achtbar aus der Affaire.„Wir hatten alle Bock auf das Spiel, auch wenn zwei Spiele an einem Wochenende ganz schön knackig sind. Zumindest konnten wir die ersten Minuten sehr offen gestalten. Die haben uns gezeigt, dass wir gegen solche Gegner auch mithalten können, wenn wir einen guten Tag haben“, resümierte Eva Maria Passow erschöpft aber doch zufrieden.
Text: Hagen Bischoff (SVZ)
Grün-Weiß Schwerin gegen Altlandsberg: Klasen, Huysmann – Schmidtke, Laas 6, Dehling 4/4, Slomka 6, Nawrot, Lück 3, Fischer 4, Pötzsch 5, Veit, Klingenberg 3/2, Passow 3.
Grün-Weiß Schwerin II gegen Hannover-Badenstedt: Klasen, Huysmann – Schmidtke 3, Laas 3, Dehling 4/4, Slomka 3, Passow, Nawrot, Lück, Fischer 1, Pötzsch 6, Dube 1, Müller, Sperling, Ch. Büsselberg, Klingenberg 1.